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Corona-Viren im Abwasser

Corona-Viren, bzw. deren DNA-Stränge lassen sich im Abwasser nachweisen.

Entsprechende Forschungen werden seit Ausbruch der Pandemie 2020 mit Hochdruck vorangetrieben.
Erste Ergebnisse waren so vielversprechend, dass die Europäische Union ihren Mitgliedsstaaten aufgab, die neue Technik in größerem Maßstab zu erproben.

Unter dem Projektnamen „Systematische Überwachung von SARS-CoV-2 im Abwasser“ hat die Bundesregierung ein Programm ins Leben gerufen, an dem sich 20 Projektstandorte, verteilt über ganz Deutschland beteiligen können.

Die Kläranlage Büdingen ist dabei!

Als einzige Anlage in Hessen sind wir Teil des von der EU geförderten Projekts ESI-CorA und tragen dazu bei, das Pandemiegeschehen in Zukunft besser managen zu können. Zweimal pro Woche wird eine Abwasserprobe aus dem Zulauf der Kläranlage entnommen und an ein Speziallabor gesendet, das sie innerhalb von zwei Tagen auswertet und damit deutlich schnellere Ergebnisse liefert als die bisher verwendete 7-Tage-Inzidenz es zulässt. Allein dadurch wäre eine wesentlich schnellere Reaktion auf die Infektionszahlen im Einzugsbereich der Kläranlage möglich. Maßnahmen die wir alle kennen, von Kontaktbeschränkungen bis zum totalen Lockdown könnten viel zielgerichteter angewendet, aber auch bei sinkenden Infektionen schneller wieder gelockert werden. Die Ausbreitung viraler Infektionen könnte eingedämmt werden.


Der Faktor Zeit ist aber nicht das Einzige, worauf das Pilotprojekt abzielt.


Die zuverlässige Bestimmung des Infektionsgeschehens, d.h. wie viele Menschen sich tatsächlich angesteckt haben, ist ebenso wichtig. Menschen ohne Corona-Symptome ahnen häufig nicht, dass sie infiziert sind. Erst Tage später, manchmal auch gar nicht, wird die Erkrankung erkannt und über offizielle Tests dokumentiert.
In die 7-Tage-Inzidenz fließen übrigens nur die offiziellen Testergebnisse ein. Private Schnelltests werden nicht erfasst.
Im Abwasser lassen sich die Viren, bzw. ihre DNA aber schon nachweisen, bevor der Mensch selbst merkt, dass er infiziert ist. Mit Hilfe modernster Analysemethoden kann so das tatsächliche Infektionsgeschehen im Einzugsgebiet der Kläranlage viel besser erfasst werden.

Unabhängig von Tests und wesentlich schneller. Dazu ohne Dunkelziffer.

Die Stadtwerke Büdingen sind stolz, als eine von 20 Anlagen unter den 119 Bewerbern ausgewählt worden zu sein, die in den kommenden 11 Monaten an diesem faszinierenden und auch für zukünftige Pandemien bedeutenden Pilotprojekt mitarbeiten dürfen.

Weitere Informationen zu dem Thema finden Sie im Bericht des Kreis Anzeigers vom 23.02.2022.

16.03.2022