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Trinkwasser aus dem Hahn

Rund zwei Liter Flüssigkeit sollte der Mensch am Tag trinken. So lautet die Empfehlung. Am besten natürlich Wasser! Doch muss es wirklich Flaschenwasser aus dem Supermarkt sein? Wir sagen: NEIN. Leitungswasser aus dem Wasserhahn ist Trinkwasser. Es zeichnet sich nicht nur durch eine hohe Qualität aus, sondern benötigt auch keine Verpackung und keinen Transport. Damit ist Leitungswasser eine echte umwelt- und klimaschonende Alternative zu Flaschenwasser. Und es ist dazu auch noch deutlich preiswerter.

Wir haben in dieser Kundeninformation Wissenswertes und ein paar wichtige Hinweise zusammengestellt. Die Informationen sollen jedoch in keiner Weise die Qualität von Flaschenwasser in Frage stellen. Sie sollen Hintergrundwissen vermitteln, um Kunden eine individuelle Entscheidung zu ermöglichen.

Wasser = Wasser - Wo liegen die Unterschiede?

  • Chemisch gesehen ist H2O = H2O. Doch tatsächlich unterscheiden sich Wässer in ihren sonstigen Inhaltsstoffen und den Anforderungen, die hinsichtlich der Qualität an sie gestellt werden.
  • Bei dem Wasser, das über die öffentliche Wasserversorgung in die Haushalte verteilt wird, spricht man von TRINKWASSER oder auch von LEITUNGSWASSER. Für dieses Wasser gilt die deutsche Trinkwasserverordnung (TrinkwV).
  • FLASCHENWASSER, das man in Supermärkten kauft, nennt sich meistens MINERALWASSER oder TAFELWASSER. Dieses Wasser unterliegt der Mineral- und Tafelwasserverordnung (Min/TafelWV).
  • Alle diese Wasserarten sind für den menschlichen Genuss vorgesehen und müssen bestimmte Qualitätskriterien erfüllen. Der Umfang der zu beprobenden Parameter und deren Grenzwerte sind jedoch unterschiedlich.

Woher kommt das Büdinger Trinkwasser?

  • Die Stadtwerke Büdingen betreiben die Wasserversorgung für die Stadt Büdingen und ihre 16 Stadtteile.
  • Das Wasser stammt zu 100% aus lokalen Grundwasservorkommen und wird über 10 Brunnen sowie 1 Quelle gefördert.
  • Das geförderte Wasser hat bereits eine sehr hohe Qualität (Trinkwasserqualität). Eine weitergehende Wasseraufbereitung ist nicht erforderlich. Es erfolgt lediglich eine vorsorgliche UV-Desinfektion und partiell eine Entsäuerung. Eine Zugabe von Aufbereitungsstoffen erfolgt nicht.

Wie gut ist das Büdinger Trinkwasser?

  • Die Anforderungen an die Qualität von Trinkwasser sind in der Trinkwasserverordnung geregelt. Insgesamt sind Grenzwerte für über 50 Einzelparameter festgelegt.
  • Die Grenzwerte der Trinkwasserverordnung sind so festgelegt, dass bei dauerhaftem, lebenslangem Genuss von Trinkwasser keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu befürchten sind. Das gilt auch für Kleinkinder und Säuglinge.
  • Zur Qualitätsüberwachung werden mehrfach jährlich verschiedene behördlich festgelegte Beprobungen mit unterschiedlichem Umfang durchgeführt.
  • Überwachungsbehörde ist das Gesundheitsamt des Wetteraukreises.
  • Die ausführlichen Analysen des Büdinger Trinkwassers sind auf der Homepage der Stadtwerke Büdingen unter der Rubrik „Wasser“ einsehbar.

Was kostet Trinkwasser im Vergleich zu Flaschenwasser?

  • Leitungswasser ist kostengünstig. In Büdingen kostet der Liter Trinkwasser aus dem Hahn weniger als 0,5 ct. Darin enthalten ist der Bezug des Frischwassers (1,66 €/m³) sowie die Abwasserentsorgung (3,25 €/m³).
  • Geht man von einem Mineralwasserpreis von 50 ct je Liter aus, ist Leitungswasser etwa 100 x günstiger.
  • Beispielrechnung:

   

200 Liter Leitungswasser pro Jahr x 0,5 ct je Liter = 1 €
200 Liter Mineralwasser pro Jahr x 50 ct je Liter = 100 €

Ergebnis
                                                                  
= - 99 €

Ist Leitungswasser »nachhaltiger« als Flaschenwasser?

CO2-Bilanz

  • Leitungswasser hinterlässt einen wesentlich geringeren „CO2-Fußabdruck“ als Mineralwasser.
  • Für Verpackung und durch den Transport von Flaschenwasser entstehen CO2-Emissionen. Diese variieren u.a. je nach Verpackungsart (Mehrweg/Einweg) und nach Herkunft des Wassers. Leitungswasser hingegen ist nahezu klimaneutral.
  • Geht man von durchschnittlich 200 g CO2 je Liter bei Flaschenwasser aus (1), können bei einem Umstieg auf Leitungswasser rechnerisch folgende CO2-Einsparungen erreicht werden: 200 Liter Flaschenwasser pro Person und Jahr x 200 g CO2/ Liter = 40 kg CO2 pro Jahr
  • Würden alle Menschen in Deutschland von Flaschenwasser auf Leitungswasser umstellen, ergäbe sich eine theoretische CO2-Einsparung von rd. 3 Mio Tonnen CO2 pro Jahr. Verpackungsmüll
  • Ein sehr großer Teil des Flaschenwassers wird aktuell in Einwegflaschen aus Kunststoff verbraucht.
  • Rd. 9 Milliarden Plastikflaschen pro Jahr werden in Deutschland abgefülltem Wasser zugeordnet (ohne Säfte, Limonaden etc.). (2)
  • Leitungswasser hingegen kommt vollständig ohne Verpackung aus.
  • Bei Verwendung von Mehrwegflaschen aus Kunststoff oder Glas kann auch bei Flaschenwasser der Verpackungsmüll deutlich reduziert werden.

Nutzung regionaler Wasserressourcen

  • Leitungswasser wird vor Ort gewonnen. In Büdingen stammt das Trinkwasser ausschließlich aus dem Grundwasser vor Ort. Es werden keine Wasserressourcen anderer Regionen oder Länder in Anspruch genommen.
  • Der Wasserbedarf in Büdingen zum Trinken dürfte bei überschlägig 16 Mio. Litern pro Jahr liegen (16.000 m³). Bezogen auf den Gesamtwasserbedarf in Büdingen (rd. 1,2 Mio m³) macht dies rd. 1,3% aus. Selbst vor dem Hintergrund eines sich verknappenden regionalen Wasserdargebots, ist diese Menge vernachlässigbar.

Kann ich Leitungswasser bedenkenlos trinken?

  • Die Stadtwerke Büdingen liefern Wasser mit Trinkwasserqualität. Jedoch kann sich auf den letzten Metern im Haus Leitungswasser auch nachteilig verändern.
  • Deshalb gibt es ein paar Hinweise, die man beachten sollte:

- Lassen Sie Arbeiten an der Hausinstallation nur durch Fachunternehmen durchführen.

- Lassen Sie Einbauten in Ihrer Hausinstallation regelmäßig durch ein Fachunternehmen warten (z.B. Wasserfilter, Entkalkungsanlagen).

- Wenn Wasser längere Zeit (Anhaltswert > 4Stunden) in der Leitung gestanden hat, sollte dieses Wasser nicht direkt getrunken werden. Lassen Sie es stattdessen einen Moment laufen, bis das Wasser kühl aus der Leitung kommt.

- Bei verchromten Armaturen sollte das „erste Glas“ ebenfalls nicht getrunken werden, sondern ablaufen.

- Wenn noch Bleileitungen im Gebäude verbaut sind, sollten diese ausgetauscht werden.

- Sollten Sie Bedenken haben, lassen Sie eine Wasserprobe bei einem Labor analysieren.

FAZIT: 6 gute Gründe auf Leitungswasser umzusteigen

  • CO2 sparen

Für Verpackung und durch den Transport entstehen für einen Liter Flaschenwasser durchschnittlich rd. 200g CO2-Emissionen. Leitungswasser dagegen ist nahezu CO2-neutral.

  • Verpackungsmüll vermeiden

Flaschenwasser verursacht Verpackungsmüll. Ca. 9 Milliarden Plastik-Einwegflaschen pro Jahr werden abgefülltem Mineralwasser zugeordnet.

  • Geld sparen

Leitungswasser ist unschlagbar günstig. Während ein Liter Mineralwasser im Durchschnitt rd. 50 Cent je Liter kostet, kostet der Liter Trinkwasser aus der Leitung nur 0,5 Cent.

  • Ständige Verfügbarkeit

Leitungswasser ist rund um die Uhr verfügbar. 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr. Und das ganz ohne Kisten schleppen!

  • 1A Qualität

Leitungswasser unterliegt in Deutschland den strengen Anforderungen der Trinkwasserverordnung und wird regelmäßig beprobt und ständig überwacht.

  • Wasser aus der Region

Das Büdinger Wasser stammt zu 100% aus den lokalen Grundwasservorkommen. Es werden keine Wasserressourcen anderer Regionen und Länder in Anspruch genommen.

Quellen

(1) „Vergleich des CO2-Fußabdrucks von Mineral- und Trinkwasser“, GUT Certifizierungsgesellschaft für Managementsysteme mbh, Februar 2020
https://atiptap.org/files/studie_gutcert_pcf_wasser.pdf


(2) „Bundesweite Erhebung von Daten zum Verbrauch von Getränken in Mehrweg- und ökologisch vorteilhaften Einweg-Getränkeverpackungen – Bezugsjahr 2018“, Umweltbundesamt, Juni 2020

https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/getraenkeverpackungen-2018